Pressemitteilung | 16.06.2020

„Dolce vita“ in München: Mehr Platz für Freischankflächen statt für Autos

Die grün-rosa Fraktion im Münchner Stadtrat begrüßt, dass die Landeshauptstadt diesen Sommer noch mehr Möglichkeiten schafft, Autoparkplätze zu Freischankflächen umzuwandeln, um die Gastronomie zu Corona-Zeiten zu unterstützen. So können ab sofort allen Gaststättenbetrieben (nicht mehr nur Schank- und Speisewirtschaften) beim Erfüllen der in der Stadtratsvollversammlung vom Mai beschlossenen Voraussetzungen Freischankflächen auf Parkplätzen genehmigt werden.

Stadträtin Gudrun Lux erklärt: „Die Münchnerinnen und Münchner zieht‘s raus. Nicht umsonst trägt München den inoffiziellen Titel ‚Nördlichste Stadt Italiens‘ – die Menschen wollen draußen sein, einander begegnen und zusammen das dolce vita genießen. Das ist eine urbane Realität, ein Lebensgefühl, dem wir Rechnung tragen, wenn wir heuer Parkplätze zu Freischankflächen umwidmen – gerade in diesem Sommer, in dem wir physisch Abstand halten müssen, aber halt doch beisammen sein wollen.“ Der Einschätzung von Fachkreisen zufolge sei die Ansteckungsgefahr mit dem neuartigen Coronavirus im Freien als recht gering einzustufen, wenn die üblichen Vorsichtsmaßnahmen eingehalten würden. Auch deshalb sei es eine gute Idee, die Außengastronomie auszuweiten.

„Autoverliebter Bedenkenträgerei“ erteilte Lux eine Absage. Den Ausführungen des Kreisverwaltungsreferenten zufolge sind bislang lediglich 299 Autoparkplätze in der ganzen Stadt temporär weggefallen, dafür wurden 1600 Gastplätzen geschaffen. „1600 Menschen können gleichzeitig essen, ratschen, lachen, Tee trinken – anstatt dass 299 Autos da rumstehen“, so Lux. Wenn nun weitere Autoparkplätze zumindest temporär umgewidmet würden, käme das einer sehr viel größeren Anzahl von Menschen zugute als die Nutzung als Stellplätze für private Kraftfahrzeuge. Die Erfahrungen damit gelte es nach Corona auszuwerten und zu prüfen, inwieweit auch künftig solche Möglichkeiten gegeben werden könnten, so Lux.
Stadtrat Beppo Brem sagt, zu Recht seien Gastronom*innen – aber auch ihre Gäste und Nachbar*innen – enttäuscht gewesen, die bislang nicht von der Regelung profitieren konnten: „Die Vielfalt der lokalen Gastronomie zu erhalten und in der Krise nicht zu verlieren, ist uns ein Herzensanliegen. Die Betriebe haben schweren wirtschaftlichen Schaden genommen durch die Komplettschließungen und leiden auch jetzt finanziell enorm unter den berechtigten Auflagen, die nicht nur weniger Gäste gleichzeitig zulassen, sondern auch größeren Aufwand erfordern, etwa um die erforderliche Hygiene zu gewährleisten. Wo es bislang schon möglich war, Freischankflächen auf Parkplätze zu erweitern, ist dies sehr gut angenommen worden. Das ist ein großer grün-roter Erfolg zugunsten der lokalen Betriebe. Wir freuen uns, dass wir die Regelung nun öffnen für alle Gaststätten.“