Die Umverteilung des Straßenraums zugunsten des Fuß- und Radverkehrs stand heute im Mittelpunkt der Sitzung des Mobilitätsausschusses.
Ein wichtiger und oft diskutierter Baustein ist dabei das neue Parkraumkonzept für die Münchner Innenstadt, wo sich die jahrzehntelange Bevorzugung des Autoverkehrs besonders deutlich bemerkbar macht. Immerhin, so Stadträtin Gudrun Lux, seien die Zeiten vorbei, in denen Die Grünen für ihre Politik der konsequenten Umverteilung des öffentlichen Raums als Realitätsverweigerer ausgelacht wurden.
Gudrun Lux: „Die stufenweise Auflösung aller öffentlichen Parkflächen in der Altstadt ist mittlerweile mehrheitsfähig. Mit dem heutigen Beschluss rücken wir diesem Ziel einen Schritt näher – zeitlich und was die konkrete Ausgestaltung angeht. Einzige dauerhafte Ausnahmen für das Parken an der Oberfläche in der Altstadt werden in Zukunft Anlieferzonen und Stellplätze für Menschen mit Mobilitätseinschränkung bilden sowie für Anwohnerinnen und Anwohner, denen die Stadt etwa mit Car-Sharing-Angeboten auch den Verzicht auf das eigene Auto erleichtern will.
Dieses Konzept bildet auch unsere Richtschnur für die gesamte Innenstadt, denn es dient den Zielen von Klimaschutz, Luftreinhaltung, Lärmreduktion und Sicherheit gerade für die schwächsten Verkehrsteilnehmenden: Wir wollen, dass sich Kinder auch in der Münchner Innenstadt frei und ohne Sorgen bewegen können. Wir wollen eine lebendige Innenstadt, die mehr Platz für Menschen und weniger für parkendes Blech bietet.“
Einen weiteren Beschluss zur Umverteilung des Öffentlichen Raums fasste der Mobilitätsausschuss zum Thema „Saisonale Straßenräume“. Auch hier wurde ein seit vielen Jahren von den Grünen verfolgtes Ziel mehrheitsfähig: Die temporäre Umwidmung von Straßenräumen, die sonst für den Autoverkehr reserviert sind. Die Stadt hat im Corona-Sommer 2020 bereits gute Erfahrungen mit der Einrichtung von Sommerstraßen gemacht – mit sehr guter Resonanz der Bürgerinnen und Bürger. Dies soll im nächsten Jahr wiederholt und im Folgenden systematisch ausgeweitet werden.
Gudrun Lux: „Wir wollen Straßenräume als Aufenthaltsbereiche zurückgewinnen. Die saisonalen Stadträume sind eine Chance, öffentliche Räume neu wahrzunehmen: als Räume zum Spielen, einander Begegnen und Verweilen. Hervorragende Beispiele sind die Westermühlstraße und die Südliche Auffahrtsallee. Hier zeigt sich, welche Chancen und Möglichkeiten wir haben, die Stadt ganz einfach ein Stück besser zu machen. Natürlich können vielerorts Umgestaltungen, die zunächst vorübergehend eingerichtet werden, auch mittel- und langfristig zu einer dauerhaften Umgestaltung führen.“