Pressemitteilung | 08.12.2021

Die Münchner Trambahn nimmt Fahrt auf

Der Ausbau des Trambahnnetzes steht im Mittelpunkt der Beratungen im heutigen Mobilitätsausschuss. Da die Stadtratsausschüsse momentan nur digital tagen können, werden formal kein Beschlüsse gefasst. Eine Mehrheit im nächsten Plenum kann jedoch als sicher gelten, da die grün-rote Stadtratsmehrheit großen Wert auf die neuen Trambahnstrecken legt.

Für die Tram-Westtangente, die vom Romanplatz bis zur Ratzingerplatz führen wird, läuft bereits die Planfeststellung – das bedeutet, hier können demnächst Bauarbeiten beginnen. Planänderungen, die sich aufgrund von Sanierungsarbeiten an Brücken, der Einbindung einer Wendeschleife in der Aidenbachstraße und der Optimierung der Radwegeinfrastruktur in der Boschetsriederstraße ergeben haben, dürfen nach Überzeugung der Grünen das Projekt nicht verzögern. Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt fordern daher in einem Änderungsantrag, den nördlichen Abschnitt der neuen Strecke (ab Waldfriedhof) bereits 2025/2026 in Betrieb zu nehmen. Der südwestliche Abschnitt soll 2027 fertig sein. Außerdem soll eine Task-Force, in der alle mit der mit der Trasse befassten Verwaltungseinheiten, die MVG und die Stadtwerke kooperieren, unter Leitung des Oberbürgermeisters auf beschleunigte Umsetzung des Baus achten.

Fraktionschef Dr. Florian Roth sagt dazu: „Die Tram-Westtangente ist ein wichtiger Baustein für den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs in München. Dieses Projekt ist von der CSU jahrelang mit allen Tricks behindert worden – jetzt wird es gebaut. Die Verkehrswende schreitet voran. Die Zeit des Blockieren und Verzögerns ist vorbei – dafür wird die Task-Force sorgen.“

Ein weiteres wichtiges Projekt ist die „Tram Münchner Norden“. Dies beinhaltet zum einen die Verlängerung der Tramlinie 23 zur Erschließung des Neubaugebietes der ehemaligen Bayernkaserne, für die noch in diesem Jahr die Planfeststellung eingeleitet werden soll. Zu einem späteren Zeitpunkt soll auch die Querverbindung zwischen Kieferngarten und Am Hart realisiert werden.

Dazu sagt Stadtrat Paul Bickelbacher: „Der Münchner Norden befindet sich mitten in einer dynamischen Entwicklung. Die Bayernkaserne, das Forschungs- und Innovationszentrum von BMW, die Potenziale des EURO-Industrieparks, die Entwicklung auf dem Gelände der Knorr Bremse und vieles mehr sorgen für einen erheblichen Zuwachs an Menschen und Arbeitsplätzen. Um den Norden der Stadt verkehrlich zu erschließen, brauchen wir die Tram – auch die tangentiale Verbindung, um Umwege über die Innenstadt zu vermeiden und sie zu entlasten.“

Für zahlreiche andere Tramstrecken sind Voruntersuchungen vorgesehen. Manche werden noch 2022 beginnen, etwa die Verbindungen Berg am Laim – Daglfing, Moosach-Dachau, Ramersdorf – Perlach oder die Tram Y-Nord, eine neue direkte Tramverbindung vom Hauptbahnhof in den Münchner Norden.