Pressemitteilung | 07.10.2022

Die Münchner Nachbarschaftstreffs personell besser ausstatten

Die 54 Münchner Nachbarschaftstreffs sind mit ihrem Angebot an konsumfreien Räumen unverzichtbar für den sozialen Zusammenhalt in München geworden. Sie machen niedrigschwellige und bedarfsgerechte Angebote, insbesondere für sozial benachteiligte Familien mit Kindern, für Seniorinnen und Senioren, für Einsame und Arme, für Zugezogene und Geflüchtete. Damit leisten sie in den Stadtvierteln einen wichtigen Beitrag zu Teilhabe, Integration und Inklusion in München.
Weil die bisherige Regel-Ausstattung mit einer halben Stelle für die hauptamtlichen Leitungen den wichtigen Aufgaben der Nachbarschaftstreffs in keiner Weise mehr gerecht werden kann, haben DIE GRÜNEN – Rosa Liste heute gemeinsam mit der der SPD/Volt Fraktion beantragt, sie personell zu stärken und zunächst bei 30 Nachbarschaftstreffs mit größerem Umgriff die Leitungen von einer Halbtags- auf eine ganze Stelle aufzustocken.
Bei einem Besuch am gestrigen Donnerstag informierten sich Stadtrat Bernd Schreyer und die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Clara Nitsche in zwei Nachbarschaftstreffs, um sich vor Ort ein Bild von der Situation zu machen: im „Mehrgenerationenhaus“ am Hart, dem Stadtquartier mit den höchsten Armutsindikatoren Münchens und im Bewohnertreff  mit Freiluftgarten in Freiham, der seit 2020 der Freihamer, Aubinger und Neuaubinger Bevölkerung zur Verfügung steht.
Ehrenamtliche und Leitungen schilderten die enorme Nachfrage und den wachsenden Bedarf an diesen Begegnungs-, Aktivierungs- und Unterstützungsangeboten, die beispielsweise Lernhilfen, Formularausfüllungshilfen, eine „Brauch-Bar“  und Lebensmittelausgaben beinhalten. Schätzungsweise eine Million Euro zusätzlich wollen Die Grünen – Rosa Liste in die Stärkung der Nachbarschaftstreffs und somit in die Vernetzung, Partizipation und für ein friedliches Miteinander investieren.

Stadtrat Bernd Schreyer:
„Gerade in einer Zeit, in der die Stadt noch immer wächst, neu Zugezogene sich fremd fühlen, und gleichzeitig die Inflation den Spielraum für Ausgaben einschränkt, bilden Nachbarschaftstreffs ein unverzichtbares Rückgrat des sozialen Zusammenhalts und des sozialen Friedens in Münchens Wohnquartieren. Deshalb wollen wir sie so ausstatten, dass sie diese Aufgabe gut erfüllen können.“

Stadträtin Clara Nitsche:
„Die Treffs bieten Raum für Engagement und Empowerment, sind da für alle Themen rund um die Nachbarschaft und die Planungen im Viertel. Sie unterstützen entstehende Neigungsgruppen und ehrenamtliches Engagement mit Wissen, Material und Räumen. Sie vermitteln und vernetzen. Besonders wichtig ist, dass sie der zunehmenden Einsamkeit vieler alleinlebender Menschen, besonders auch von Seniorinnen und Senioren entgegenwirken.“

Uschi Weber, Leitung Mehrgenerationenhaus Unter den Arkaden:
„Wir sind Anlaufpunkt und Seismograph für alle Menschen in unserem Viertel und bekommen sehr gut mit, welche Probleme und Themen die Menschen aktuell haben. Die Menschen kommen gerne zu uns – wir können ihnen den Raum geben, ihre eigenen Anliegen umzusetzen – vom Demenzkino bis zum gemeinsamen internationalen Frühstück. Wir heben dadurch viele Potentiale für die Stadtgesellschaft und unterstützen maßgeblich das Ehrenamt und die Partizipation .“

Grit Schneider, Paritätischer Wohlverbandsverband und Vertreterin von Bündnis München Sozial:
„Mit ihrer quartiersbezogenen Bewohnerarbeit in bisher 54 Nachbarschaftstreffs hat die Stadt München ein Angebot geschaffen, das bundesweit beispielhaft ist und auf das die Stadt stolz sein kann. Angesichts der vielen Herausforderungen, vor denen  die Menschen heute stehen, sind die Treffs Orte des Zusammenhalts und der Solidarität. Der Paritätische und alle Organisationen, die sich im Bündnis München Sozial zusammengeschlossen haben, begrüßen den geplanten Stellenausbau!“