Pressemitteilung | 21.05.2012

CSD in Kiew abgesagt

P R E S S E M I T T E I L U N G

CSD in Kiew abgesagt
Münchner Delegation bestürzt über gewaltbereite Proteste und untätige Polizisten

Die Parade zum Christopher Street Day in Münchens Partnerstadt Kiew, die vom Münchner Stadtrat mit einer Resolution unterstützt wurde, ist aus Sicherheitsgründen abgesagt worden. Die Vorsitzende der Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste Lydia Dietrich und Sascha Hübner vom SUB e.V., die als offizielle Münchner Delegation in die ukrainische Hauptstadt gereist waren, mussten mitansehen, wie die seit langem geplante Veranstaltung an einem offenkundig auf Krawall gebürsteten Mob von Nazis, Kosaken und orthodoxen Frömmlern und einer untätigen Polizei scheiterte.

Obwohl die Organisatoren den Ort der Parade geheim und die Parade selbst sehr kurz (nur 500 m) gehalten hatten, marschierten mehrere hundert Nationalisten, Rechtsextreme, Kosaken und orthodoxe Frömmler auf. Da in Osteuropa immer wieder Gewalt gegen Lesben, Schwule und Transgender verübt wird, bliesen die Veranstalter angesichts des offensichtlichen Desinteresses der Polizei – so fehlten z.B. jegliche Absperrungen – die Parade ab.

Lydia Dietrich: „Die Absage des Kiewer CSD ist ein herber Rückschlag für alle, die für die Rechte von Lesben, Schwulen und Transgendern in der Ukraine kämpfen. Kiew und die Ukraine haben noch einen weiten Weg vor sich, bis sie in einer modernen weltoffenen und akzeptierenden Gesellschaft angekommen sind. Ich habe großen Respekt vor dem Mut und dem Engagement der AktivistInnen, die sich bei ihrer Entscheidung von der Sorge um die Sicherheit der TeilnehmerInnen des CSD’s leiten ließen. Sie können sich darauf verlassen, dass sie in ihrer Partnerstadt München immer einen starken Rückhalt im Kampf um Menschen- und Bürgerrechte finden werden.“

Die Veranstalter des Kiew Pride werden so auch beim Münchner Christopher Street Day zu Gast sein. Im Rahmen der CSD-PrideWeek werden sie an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Lesben- und Schwulenrechte in der Welt“ (Do, 12. Juli, 19.30 Uhr im Sub, Müllerstr. 14) dabei sein. Geplant sind außerdem Gespräche über weitere Vernetzungsmöglichkeiten zum Beispiel in Form einer Szenepartnerschaft.