Antrag | 18.08.2009

Bürgerbäume und Baumpatenschaften für München

Bürgerbäume und Baumpatenschaften für München

Das Baureferat/Gartenbau wird beauftragt, ein Konzept für Baumspenden und Baumpatenschaften in München zu entwickeln und dieses der Öffentlichkeit leicht abrufbar zu präsentieren.

Dabei sollten folgende Möglichkeiten aufgenommen bzw. geprüft werden:

1. Baumspenden/Bürgerbäume:
Die Möglichkeit von Baumspenden in München wird besser beworben. Dabei soll für die Spender auch die Möglichkeit bestehen, nicht nur den Namen zu nennen, sondern auch einen persönlichen Widmungstext zu verfassen z.B. anlässlich einer Geburt, Hochzeit, Geburtstag etc. Die Spende entspricht dabei dem Wert des Baumes, die Kosten für Pflanzung und Unterhalt werden von der Landeshauptstadt getragen.
Für die Darstellung der Widmung bei Baumspenden wird ein ansprechendes und einheitliches Design entwickelt wie z.B in Leipzig
Anhand von Listen mit potentiellen Baumstandorten, einer Auswahl von Baumarten, Pflanzterminen und Kosten können sich interessierte BürgerInnen z.B. im Internet über mögliche Baumspenden informieren z.B. bei Neuanlagen von Wohngebieten, Spielplätzen, Straßen, bei anstehenden Ersatzplanzungen, Entsiegelungen etc.

2. Baumpatenschaften:
Baumpatenschaften können für bereits bestehende Bäume abgeschlossen werden. Das Patenamt umfasst dabei bestimmte Aufgaben wie z.B. Gießen bei jungen Bäumen, Bodenlockerung, Bepflanzung der Baumscheiben und insbesondere auch die Beobachtung der Bäume, ob Schäden oder Beeinträchtigungen auftreten. Die Baumpflege, Düngung , Baumschnitt werden weiterhin vom Gartenbau übernommen. Die Patenschaft wird durch eine Urkunde dokumentiert.

3. Einbindung von bürgerschaftlichem Engagement:
Bestehende Aktionen und das bürgerschaftliche Engagement im Bereich Baumpatenschaften/Baumspende sollten in das städtische Konzept integriert werden. Dazu sollten mit den Verbänden und Initiativen Gespräche geführt werden.
Begründung:

Bäume sind gerade in dicht bebauten Siedlungen ein wichtiger Faktor. Sie verbessern die Luftqualität, bilden Sauerstoff und binden Schadstoffe. Sie sorgen für ein besseres Kleinklima, bieten einen Lebensraum für Vögel und Insekten und tragen wesentlich zu einer lebenswerten, grünen Stadt bei. Darüber hinaus identifizieren sich viele Bürgerinnen und Bürger mit „ihren“ Bäumen, z.B. den Bäumen in ihrer Straße oder besonders schönen, alten und großen Bäumen in ihrem Viertel.

Diese emotionale Verbundenheit spiegelt sich oft auch in dem Wunsch wieder, einen eigenen Baum zu pflanzen oder für bereits vorhandene Bäume zu sorgen. Gerade bei besonderen Anlässen wie z.B. Geburt eines Kindes, Hochzeit, runder Geburtstag ist ein „eigener“ Baum ein schönes Geschenk. Die Möglichkeit von Baumspenden ist in München zwar generell gegeben. Aber viele Bürger wissen über diese Möglichkeit nicht Bescheid. Außerdem ist es derzeit auch nicht möglich über den Spendernamen hinaus einen Widmungstext zu verfassen.

Andere Städte bieten hier bereits gute Praxisbeispiele, die bei den Bürgern großen Anklang finden. So hat Leipzig unter dem Slogan „Für eine baumstarke Stadt“ ein Konzept entwickelt, Bürgern auf einfache Weise eine Baumspende zu ermöglichen. Auf Listen werden die Baumstandorte genannt, die in der nächsten Zeit bepflanzt werden sollen. Auf der Liste werden auch gleich die möglichen Arten, die Kosten des Baumes und die Pflanzzeit aufgeführt. Bürger können sich dann anhand der Liste einen Standort aussuchen und einen Widmungstext verfassen. Die Spende umfasst dabei den Baum. Der Aufwand für das Pflanzen und der spätere Unterhalt obliegt weiterhin dem zuständigen Referat. In der Nähe des Baumes wird eine Eichenstele gesetzt auf der die Widmungstafel angebracht wird. Weitere Beispiele für Baumspenden oftmals auch als „Bürgerbäume“ bezeichnet sind Bern, Münster und Friedrichshafen.

Auf diese Weise können gerade Bürgern von neuen Stadtvierteln oder bei Straßenumbau die Möglichkeit gegeben werden, einen oder mehrere Bäume in ihrem Viertel zu spenden. Hier könnte es auch Sinn machen, nicht gleich alle vorgesehenen Bäume zu pflanzen, sondern auch Raum für weitere zukünftige Bäume zu belassen. In die Listen sollten aber auch Nachpflanzungen und Entsiegelungsmaßnahmen aufgenommen werden, um die Bürger z.B. über Nachpflanzungen in Grünanlagen oder auf Friedhöfen in ihrer Nähe zu informieren.

Auch Baumpatenschaften werden immer wieder von engagierten Bürgern nachgefragt z.B. die Pflege von Bäumen in ihrer Straße, von Bäumen an Spielplatzen oder öffentlichen Plätzen etc. Dieses Engagement sollte durch die Unterstützung der Kommune ermöglicht werden. Dabei sollten die Aufgaben der Paten klar definiert , aber auch Spielraum z.B. für Bepflanzungen der Baumscheiben gelassen werden. Baumpatenschaften sollten durch die Aushändigung einer entsprechenden Urkunde dokumentiert werden.

Die Umwelt- und Naturschutzverbände und -vereine in München haben bereits durch zahlreiche Aktionen Baumpflanzungen, Baumpatenschaften und Baumspenden unterstützt. Z.B. Baumpflanzaktionen des Bund Naturschutzes oder die „Wanderbaumallee“ von Green City e.V. Das Engagement dieser Vereine sollte deshalb auch unbedingt in ein städtisches Gesamtkonzept integriert werden.

Fraktion Die Grünen – rosa liste
Sabine Krieger
Paul Bickelbacher