Pressemitteilung | 12.02.2020

Bäume statt Parkplätze – ein Gewinn für die Stadt

Die Grünen – Rosa Liste haben erneut die Initiative ergriffen, um den Baumbestand in München zu erhöhen. Stadträtin Sabine Krieger schlägt in einem Antrag vor, in den Parklizenzgebieten der Stadt jeden 50. Stellplatz im Straßenraum aufzulösen und die freiwerdende Fläche für die Pflanzung von Bäumen zu nutzen. Dabei geht es nicht darum, jeden 50. Parkplatz einzeln zu zählen und umzuwidmen, sondern darum, die Menge der Parkplätze in einem Viertel zu erfassen und dort auf Kosten von Stellplätzen für etwa jeden 50. Parkplatz einen Baum oder auch mehrere Bäume neu zu pflanzen.

Sabine Krieger: „In Zeiten des Klimawandels sind die Temperaturen in der Stadt im Sommer oft bis zu 5 Grad höher als im Umland. Die dichte Bebauung behindert gerade in den Innenstadtgebieten die nächtliche Abkühlung. Um das Stadtklima zu verbessern ist es daher sinnvoll, deutlich mehr Bäume zu pflanzen. In vielen Straßen könnte die Aufenthaltsqualität durch Baumpflanzungen spürbar gesteigert werden. Bäume können als Schattenspender einiges von der sommerlichen Hitze auffangen, gleichzeitig sind sie als CO2-Speicher, als grüne Lungen, für den Arten- und Biotopschutz, und als ortsbildprägende Zeichen einer irgendwie doch noch intakten Umwelt unentbehrlich.
Da Neupflanzungen oft auf Platzprobleme stoßen, sollte die Stadt den Blick auf die Parkplätze im öffentlichen Raum richten. In einer Zeit, in der nicht mehr alle ein eigenes Auto besitzen, und die Bedeutung anderer Verkehrsmittel zunimmt, ist es sinnvoll Stellplätze für Autos im öffentlichen Raum neu zu nutzen. Das Planungsreferat schätzt die Anzahl der Parkplätze im öffentlichen Raum in den Parklizenzgebieten auf 78.000. So könnten nach der oben vorgeschlagenen Vorgehensweise auf der Fläche von ca. 1.560 Parkplätzen Bäume gepflanzt werden.“

Die Grünen – Rosa Liste beantragen außerdem, in Bebauungsplänen ab sofort zusätzlich zur geforderten Freifläche eine Fläche für eine zusammenhängende Bepflanzung mit Bäumen oder einem Wald zu reservieren. Diese Fläche soll genauso wie die Versorgung mit Kitas und Schulen in die SoBoN aufgenommen werden.

Sabine Krieger: „Es wäre ein echter Gewinn an Lebensqualität, mehr  zusammenhängende kleine Wälder zu schaffen, die eine besondere Kühl-, Luftreinigungs- und Erholungsfunktion haben. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch zweckmäßig, in Bebauungsplänen dafür eine zusätzliche Fläche auszuweisen. Ob das entgangene Baurecht dann über eine höhere Bebauung, über die Einbeziehung in die Sobon oder über Entschädigung ausgeglichen wird, bleibt im Einzelfall zu klären.“

In einem weiteren Antrag schlägt die grün-rosa Fraktion vor, auf offenen Baumbereichen im Straßenraum Wildblumen anzusäen und die Fläche mit einem Parkschutz zu versehen.