Pressemitteilung | 14.11.2013

Auf Antrag der Grünen: Die Stadt investiert in biologische Vielfalt

Der Stadtrat hat auf Antrag der Grünen beschlossen, die städtischen Fördermittel für den Erhalt natürlicher Lebensräume und Bildungsleistungen im Bereich Umwelt- und Naturschutz zu erhöhen.
Der Bund Naturschutz (BN) erhält zusätzliche Mittel in Höhe von knapp 50.000 €, um seine Umweltberatung sicherzustellen und auszubauen. Laut BN sind die Beratungsanfragen von Bürgerinnen und Bürgern seit 2011 um ein Viertel gestiegen. Da viele Fragen und Probleme nur durch einen Ortstermin beurteilt werden können, muss der BN eine zusätzliche Stelle einrichten, um die Nachfrage befriedigen zu können.
Ein weiteres Projekt ist die Förderung des „Klimaparks“, den der BN einrichten will. Der Klimapark soll öffentlich zugänglich sein und mit Naturerlebnisbereichen, Gemeinschaftsgärten, Besuchertreffs und einem Klimalehrpfad vielfältige kleinklimatische Verhältnisse erlebbar machen. In einem vom BN zu diesem Zweck ins Auge gefassten Grünzug in Aubing sind allerdings etliche Grundstücke in Privatbesitz, so dass trotz einer für den Erwerb dieser Flächen vorgesehenen großzügigen Erbschaft weitere öffentliche Fördermittel für die Entwicklung zum „Klimapark“ notwendig sind. Die Flächen befinden sich im sogenannten Grünzug L in Neuaubing und werden im Süden von der Bodenseestraße und im Norden von der Aubinger Straße begrenzt. Vorgesehen sind ca 100.000 € jährlich für den „Klimapark.“
Stadträtin Sabine Krieger: „Der Klimapark wird eine zusammenhängende, öffentlich zugänglichen Grünfläche mit verschiedensten Elementen: Bäume und Sträucher, Teiche und Feuchtgebiete, Wiesen, Gemeinschaftsgärten, Lehrpfade und Infotafeln, auch ein Spielplatz ist geplant. Der Klimapark wird die Natur für viele Menschen erlebbar machen und sich bald größter Beliebtheit erfreuen.“
Des weiteren soll der Landesbund für Vogelschutz (LBV) für eine langfristige Strategie zur Sicherung der biologischen Artenvielfalt finanzielle Mittel erhalten. Dazu gehören unter Anderem die Zusammenstellung der für München gebietstypischen Pflanzen der Feuchtlebensräume (Moore, Feuchtwiesen), Artenhilfsmaßnahmen (u.a. für die Münchner Aurikel oder Gärtnern ohne Torf) und Artenschutz an Gebäuden und Wärmedämmung (um Spatzen und Schwalben Nistmöglichkeiten zu bieten). Dafür sind ebenfalls ca. 100.000 € jährlich vorgesehen.
Der Verein „Green City“ erhält außerdem ca. 100.000 € für den Aufbau eines Begrünungsbüros, das Münchner Bürgerinnen und Bürger zu Dach-, Fassaden- oder Hofbegrünungen sowie Urbanem Gärtnern beraten soll. Darüber hinaus soll das Büro auch innovative stadtklimatisch wirksame Ideen für eine „grünere Stadt“ entwickeln.
Sabine Krieger: „Die fortschreitende Verdichtung und der Neubau von Wohnungen üben einen starken Druck auf die Biotope aus. Wenn die Stadt München die biologische Vielfalt in ihrem Gebiet erhalten will, sind daher stärkere Anstrengungen notwendig – auch bei der Unterstützung von Privateigentümern und Verbänden, die etwas für das Grün und die Biodiversität tun wollen.“