Pressemitteilung | 22.06.2021

Angebote statt Verbote: Feiern auf der Ludwigstraße

Die nächtlichen Feiern auf der Türkenstraße und an anderen Hotspots des Nachtlebens sind für die Anwohner*innen eine inakzeptable Belastung durch Lärm und liegen gebliebenen Müll. Da Alkoholverbote, wie die Erfahrung zeigt, nur zur Verlagerung der Probleme führen, ist es in erster Linie notwendig, alternative Orte anzubieten, wo junge Leute sich treffen und feiern können.
Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt sind daher übereingekommen, zwischen Siegestor und Odeonsplatz die Sperrung der Ludwigstraße für den Autoverkehr zu beantragen. Von Freitag, 22 Uhr, bis Sonntag, 2 Uhr soll so in unmittelbarere Nähe der Türkenstraße Straßenraum zur Verfügung stehen, wo die Partystimmung sich entladen kann ohne Anwohner*innen zu stören. Bei größerem Andrang soll auch eine Ausweitung dieser Zone bis zur Franz-Joseph-Straße geprüft werden.
Gleichzeitig sollen die Alkoholverbote am Gärtner- und am Wedekindplatz entfallen. Zu dem Konzept gehört auch das Aufstellen von Toilettenanlagen und zusätzlichen Mülleimern in der Feierzone sowie ein Verbot von Glasflaschen und To-Go-Getränken ab 20 Uhr an einschlägigen Hotspots wie in der Türkenstraße. Große Musikboxen, die weit zu hören sind, sollen nicht zugelassen werden.
Die Grünen – Rosa Liste beantragen außerdem, bei der Staatsregierung darauf zu drängen, dass bei anhaltend niedrigen Inzidenzen im Rahmen der Anfang Juli anstehenden Neufassung der Bayerischen Infektionsschutzverordnung Veranstaltungen unter freiem Himmel  mit stehendem und tanzendem Publikum ermöglicht werden.
Dominik Krause, stellvertretender Fraktionsvorsitzender: „Die Anwohner*innen an der Türkenstraße haben ein Recht auf Nachtruhe und auf ein Umfeld, das nicht durch Berge von zerbrochenen Flaschen und anderem Müll beeinträchtigt ist. Und die jungen Menschen, die feiern wollen, haben ein Recht darauf, dies in einer Großstadt wie München zu tun, ohne kriminalisiert zu werden. Unter den gegenwärtigen Pandemie-Bedingungen ist dies nur möglich, in dem die Stadt so gut es geht eine räumliche Entzerrung der verschiedenen Bedürfnisse herbeiführt. Auf der Ludwigstraße gibt es durch das jährlich wiederkehrende Streetlive Festival bereits Erfahrungen mit der Sperrung für den Autoverkehr. Sie bietet sich also als Ausweich-Standort an und kann eventuell noch erweitert werden. Wir sind froh, dass die Zeit der Alkoholverbote nun vorbei ist und der Schwerpunkt auf die großzügige Schaffung von Alternativen gelegt wird.
Gleichzeitig appellieren wir an den Freistaat, die Bayerische Infektionsschutzverordnung den anhaltend niedrigen Inzidenzen anzupassen und wieder Veranstaltungen im Freien mit stehendem und tanzendem Publikum zu ermöglichen. Bei einem Fachgespräch am vergangenen Freitag, den 18.6., haben uns zahlreiche Veranstalter*innen überzeugend versichert, dass sie mit gesetzeskonformen Hygienekonzepten bereitstehen, um wieder Tanz und Musik unter freiem Himmel anzubieten.“