Pressemitteilung | 04.06.2014

Ablasshandel des IOC

P R E S S E M I T T E I L U N G

Das IOC will sich mit knapp 200.000 € an der Gedenkstätte für die Opfer des Olympia-Attents beteiligen.

Das ist natürlich ein positiver, begrüßenswerter Schritt, doch, so erklärt der Fraktionsvorsitzende Dr. Florian Roth:

„Dieser Schritt kommt angesichts der unrühmlichen Geschichte des Umgangs dieser Organisation mit dem Gedenken an dies Verbrechen spät und bleibt unzureichend. Wir hatten uns schon 2012 als Stadtratsfraktion dafür eingesetzt, dass das IOC angesichts der Wünsche der Hinterbliebenen zum 40. Jahrestags des Attentats in würdiger Form bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von London eine Schweigeminute abhalten sollte. Wie schon in früheren Fällen konnte sich das IOC aus Angst vor negativen Reaktionen arabischer Staaten nicht dazu durchringen. Was immer noch aussteht, ist ein würdiges Gedenken des IOC selber an das Verbrechen. Eine Spende an eine von anderen initiierte und geplante Gedenkstätte wirkt hier eher wie ein nicht allzu kostspieliger Ablasshandel. Dass das Vertrauen in das IOC durch intransparente und politisch fragwürdige Entscheidungen nachhaltig erschüttert ist, zeigte ja auch der von uns Grünen maßgeblich betriebene Bürgerentscheid, in dem sich die Mehrheit der Münchnerinnen und Münchner gegen eine Bewerbung für Olympische Winterspiele aussprach.“